Der Gasbedarf ist in den letzten Jahren stetig gestiegen, ohne dass das Angebot hiermit immer Schritt halten konnte. Diese Verknappung führt in der Marktwirtschaft zwangsweise zu höheren Preise. Da der Gaspreis zusätzlich an den – ständig steigenden – Ölpreis gekoppelt ist, steigt der Gaspreis zunehmend an. In letzter Zeit entkoppelt sich der Gaspreis allerdings schrittweise Ölpreis, der damit nicht mehr so preistreibend wirkt wie in den letzten Jahren. Die Preisspirale wird sich dadurch aber höchstens etwas verlangsamen – auf lange Zeit stabile Gaspreise werden wir wohl auch in den nächsten Jahren nicht haben.
Ein weiterer Preisfaktor auf dem Gasmarkt ist die vermeintliche oligopole Stellung der großen Energiekonzerne, die dazu führt, dass die Regulierung dieses Bereichs der Wirtschaft durch den Staat nur teilweise und langsam Fortschritte zeigt.
Schließlich ist auch zu berücksichtigen, dass das Erdgas in Deutschland eingeführt werden muss, was eine Koppelung der Preise an die Importländer nach sich zieht. Diese Kopplung kann dazu führen, dass schlagartig die Preise nach oben schnellen, wenn die Exporte eines Landes nach Deutschlands eingestellt oder – aus welchem Grund auch immer – eingeschränkt werden. Beispiele hierfür haben die letzten Winter mit ihren russischen Lieferboykotten für einige osteuropäische Länder genug geliefert, auch wenn eine solche Auswirkung auf Deutschland derzeit eher unwahrscheinlich erscheint.
Schließlich wirkt derzeit auch die Erschließung neuer Erdgasfelder und der Bau neuer Erdgaspipelines einem zu stark steigenden Gaspreis entgegen. Der Preisanstieg beim Gas wird dadurch aber nur verlangsamt, nicht verhindert.